Bettdecken im Wandel der Zeit
Man erinnert sich vielleicht noch an früher, als die Menschen bauschige Federbetten hatten. Sie wölbten sich im Extremfall einen halben Meter hoch über einem Schläfer, wärmten diesen aber optimal. In schlecht geheizten Räumen waren diese Bettdecken wundervoll warm, außer dass sie sich oft leicht stockig anfühlten, wenn man sie nicht genügend in der Sonne auslüftete. Nach und nach nahmen sie auch den Duft von Heizungen an, die auf Kohlebasis wärmten. Die einzige Alternative, die man damals kaufen konnte, war eine Steppdecke. Diese verwendete man meist in den wärmeren Jahreszeiten. Solche Decken waren damals noch relativ schwer und durch die dichte Füllung recht unflexibel. Besaß man keine Federbetten, deckte man notfalls mehrere Steppdecken übereinander. Eine jede wurde einzeln bezogen.
Das gute alte Federbett
In unseren modernen Zeiten wird es uns nicht so leicht gemacht, die richtige Bettdecke zu finden. Wer die Wahl hat, hat bekanntermaßen auch die Qual. Wir leben heute in anderen Umständen und blicken auf eine ausgeklügelte Schlaftechnologie zurück, die auch die Bettdecke nicht unberührt gelassen hat. Unsere Wohnungen und Häuser sind heute weitgehend gut beheizt und besser zu lüften. Wir sind den Unbilden der Jahreszeiten und der Luftfeuchtigkeit unbeheizter Räume weit weniger ausgesetzt als früher.
Wir mögen heute leichte und variable Decken, die pflegeleicht sind und gegebenenfalls auch mal in der Waschmaschine gewaschen werden können. Es gefällt uns nicht, wenn unsere Bettdecke allzu sehr bauscht oder wenn die Federn nachts nach unten ans Fußende rutschen und man oben herum friert. Oder umgekehrt. Dies kann man mit Steppungen und eingenähten Stegen – so genannten Kassetten – leicht verhindern. Allein die heutige Auswahl an Materialien für Federbetten, Steppdecken und Kassettendecken ist gigantisch. Zu Zeiten unserer Großmütter besaß man die heute noch erhältliche Ballon-Bettdecke. Diese bauschigen und voluminösen Federbetten brauchten eine Weile, bis sie sich entschlossen hatten, einen zu wärmen. Ihr Innenleben konnte nach Belieben aufgeschüttelt werden, neigte aber auch dazu, sich gelegentlich am Fußende zusammenzuballen. Eine Steppung verhinderte das bei dieser Decke nicht.
Die modernen Nachfolgemodelle sind leichter und weniger bauschig, weil man die Füllung abgespeckt oder durch weniger rutschträchtige, dafür aber wärmendere Materialen ersetzt hat. Echte Daunen und feine Bettfedern sind heute fast unbezahlbar geworden. Man behilft sich daher mit Entenfedern oder größeren Federn, die ein angenehmes Knistern verursachen und genau so gut wärmen. Vor allem aber machen sie eine immer noch beliebte Federbettdecke preiswerter. Was Atmungsaktivität, Klimafaktor und Wärmehaltevermögen angeht, sind solche Bettdecken gut aufgestellt. Schwierig wird es aber mit der Pflege, wie wir weiter unten sehen werden. Auch der Preis hochwertiger Daunenfüllungen kann einem nicht gefallen. Dafür gefallen die Füllungen aber den Bettmilben – und das gibt einen Punktabzug von den Allergikern. Einen weiteren Punktabzug gibt es in heißen Sommern, wo das Federbett eindeutig zu warm wird.